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Dritter WhatsApp-Haken? Fake! Warum Sie bei Screenshots dennoch vorsichtig sein sollten

Immer wieder kursieren Gerüchte, WhatsApp wolle einen dritten Haken einführen. Dieser soll erscheinen, wenn ein Screenshot von der Unterhaltung gemacht worden ist. Das ist Fake. Dennoch sollten Sie beim Versenden von solchen Screenshots vorsichtig sein.
Das Wichtigste in Kürze:
Das Versenden von Screenshots ist nicht per se verboten.
Gewisse Fotos von Unterhaltungen können aber strafbar sein.
Wir erklären Ihnen, bei welchen Screenshots Sie wachsam sein sollten.
Der dritte Whatsapp-Haken
Die meisten von uns sind mit den Häkchen beim Nachrichtendienst WhatsApp vertraut.
Ein grauer Haken: Die Nachricht wurde versendet.
Zwei graue Haken: Die Nachricht wurde von Whatsapp zugestellt.
Zwei blaue Haken: Die Nachricht wurde vom Empfänger gelesen.
Soweit so gut. Immer wieder jedoch kursieren Gerüchte, wonach WhatsApp plant, einen dritten blauen Haken einzuführen. Danach sollen drei blaue Häkchen auftauchen, wenn der Chat-Partner oder die Chat-Partnerin einen Screenshot von der Unterhaltung angefertigt hat. Ein Screenshot ist eine Momentaufnahme des Bildschirms. Auch aktuell ist diese Nachricht wieder im Umlauf.
Aber: Wie auch schon zuvor hat WhatsApp keinen dritten Haken in Planung. Die Nachricht ist Fake, schreibt der Techblogger WABetaInfo auf X .
Vorsicht beim Screenshot weiterleiten
Ein Screenshot von einer Unterhaltung ist schnell weitergeleitet. Aber dadurch kann das Persönlichkeitsrecht des Chat-Partners oder der Chat-Partnerin betroffen sein. Aber strafbar machen Sie sich erst dann, wenn Strafnormen verletzt werden. So kann das Weiterleiten beispielsweise eine Beleidigung darstellen (§ 185 StGB). Daneben kann auch eine bestehende Schweigepflicht (§ 203 StGB) verletzt werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Arzt eine Nachricht einer Patientin mit persönlichen Informationen zur Krankheit weiterleitet.
Wird ein Screenshot von einem Foto gemacht, ist möglicherweise das Recht am eigenen Bild verletzt – solange keine Einwilligung der oder des Betroffenen vorliegt.
Generell gilt: Je größer die Gruppe ist, welche die private Nachricht oder das Foto ohne Einwilligung einsehen kann, desto eher ist das Verhalten strafbar. Und: Sind persönliche Daten oder private Informationen enthalten? Auch das kann rechtliche Folgen haben.
Tipp: Beim Nachrichten screenshotten vorher fragen
Bevor Sie einen Screenshot von einer Unterhaltung oder einem Foto machen und diesen weiterleiten, sprechen Sie mit Ihrer oder Ihrem Chat-Partner:in. Hat sie oder er nichts gegen das Weiterleiten, haben Sie auch nichts zu befürchten.
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Anna Kristina Bückmann
Mit ihrer journalistischen Erfahrung recherchiert sie interessante Rechtsthemen für meinrecht.de – und beantwortet diese mit ihrem Wissen als Volljuristin für Sie.