Secondhand-Shopping: Welche Risiken gibt es?

Online gebrauchte Kleidung, Bücher oder Elektrogeräte kaufen, liegt voll im Trend. MEINRECHT sagt Ihnen, welche Risiken es beim Secondhand-Shopping gibt und worauf Sie achten sollten.
Das Wichtigste in Kürze:
Nutzen Sie die vom Online-Marktplatz angebotene Zahlungsmethode.
Das ist Voraussetzung für Reklamation und Erstattung.
Prüfen Sie die Weiterverwendung Ihrer Daten.
Nachhaltig und preisbewusst shoppen
Ob nachhaltiger Lifestyle oder preisbewusstes Einkaufen: Die Gründe, warum viele Menschen gebrauchte Produkte kaufen, sind vielfältig. Neben stationären Secondhand-Shops oder Gebrauchtwaren-Häusern bieten auch zahlreiche Online-Marktplätze Produkte aus zweiter Hand an. Dazu zählen etwa Vinted (früher: Kleiderkreisel), Kleinanzeigen (früher: ebay Kleinanzeigen), Mädchenflohmarkt, Medimops oder Shpock.
Wer freut sich nicht, für kleines Geld einen schicken Designer-Pulli oder ein hochwertiges Smartphone zu erstehen? Aber was passiert, wenn die gelieferte Ware defekt ist oder nicht der Beschreibung entspricht?
Übrigens: Am 18. März ist Weltrecyclingtag.
Lesen Sie die AGB
Informieren Sie sich am besten vor dem Kauf über die Bedingungen des Online-Marktplatzes, beispielsweise in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Außerdem können folgende Fragen können vorab hilfreich sein:
Welche Fristen gelten für Rücksendungen und Garantien?
Können Sie das Produkt testen und gegebenenfalls zurücksenden?
Zeigt das Foto das echte Produkt oder nur ein Symbolbild?
Welches Zubehör (zum Beispiel bei elektronischen Geräten) ist enthalten?
Führt das Portal Qualitätskontrollen durch?
Vermeiden Sie Vorkasse
Verbraucherschützer:innen empfehlen, die von der Plattform angebotene Zahlungsmethode zu verwenden. Das ist Voraussetzung für Reklamation und Erstattung und schützt Sie vor Betrug. Vermeiden Sie Zahlungen per Vorkasse! Auch die Kommunikation sollte ausschließlich über die Plattform erfolgen. Im Falle eines Betrugs sollten Sie Strafanzeige stellen und wichtige Unterlagen sichern. Bei besonders teurer Ware empfiehlt es sich, diese am besten abzuholen, Zeugen mitzunehmen und sich an belebten Orten zu treffen.
Prüfen Sie die Privatsphäre-Einstellungen
Ein Blick in die Privatsphäre-Einstellungen der Online-Marktplätze kann sich lohnen. Dort können Sie festlegen, welchen Cookies Sie zustimmen. So weist die App von Vinted daraufhin, dass mehr als 600 Partner auf Informationen auf dem verwendeten Gerät zugreifen, um personenbezogene Daten zu verarbeiten. Das bedeutet: Unternehmen wie Google, Amazon oder Facebook nutzen Ihre Daten, um Ihnen personalisierte Anzeigen auszuspielen.
Secondhand-Shopping ist beliebt
Der Handel mit Ware aus zweiter Hand floriert: Laut einer Umfrage von Statista gaben rund 55 Prozent der Befragten in Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten Secondhand-Produkte gekauft zu haben. Gebrauchte Kleidung wurde besonders häufig gekauft (21 Prozent). An zweiter und dritter Stelle folgen Bücher, Filme, Musik und Games (16 Prozent) sowie Schuhe (14 Prozent). Auch Unterhaltungselektronik (wie etwa Fernseher, Smartphones und Spielekonsolen) sowie Möbel und Haushaltswaren werden gebraucht gekauft.
Kleidung richtig entsorgen
Sie möchten gebrauchte Kleidung loswerden, aber der Verkauf ist Ihnen zu aufwändig? Lesen Sie bei MEINRECHT wie Jacken, Pullis und Co. richtig entsorgt werden können.

Frauke Stamm
Als Kommunikations-Expertin mit langjähriger Erfahrung recherchiert sie spannende Rechtsfragen aus dem Alltag und beantwortet diese auf meinrecht.de.